„Mit der Vespa zu den so nahen tschechischen Sandstränden.“ 80 Kilometer-Runde um den See. Ein Ausflugsbericht.
Eine sommerliche Ausfahrt ins benachbarte Tschechien lohnt sich, besonders auch des Moldaustausees wegen! Aber bei weitem nicht nur deswegen. Gleich über der Grenze, nach nur knapp vier Kilometern, wird der Länderwechsel erkennbar. Die Spuren einer „anderen“ Welt, bis 1989 noch hinter dem Eisernen Vorhang verbarrikadiert, sind sichtbar. Aber das macht ja auch den Reiz aus.
Naturbelassene Weite, Spuren der Geschichte & weltbekanntes Bier
Bereits nach einigen Minuten gelangt man über die kurvige, hügelige Landstraße an das Südufer des Sees. Ein erster Zwischenstopp in „Přední Výtoň“ (Dt.: Vorder Heuraffl) im etwas versteckten Gasthaus hinter der Kirche direkt am Ufer lohnt sich bereits. Auch wegen des weltbekannten, herben, tschechischen Bieres wegen! (Obacht: Tschechiens Promillegrenze liegt „eigentlich“ bei 0,0).
Über kaum befahrene, kleine Asphaltwege geht’s dann idyllisch, durch Wälder und direkt am See entlang, zur ca. 15 Kilometer entfernten Fährstation. Auf diesem Weg durchquert man, ganz nah an Österreich, teilweise auch das Gebiet unserer sudetendeutschen Vorfahren, die damals (wie z.B. die nächste Verwandtschaft von Opa Pürmayer) vertrieben wurden.
2 Vespas fahren über den See
Mit der Fähre setzt man stündlich über nach Dolni Vltavice. Von dort aus geht’s, umgeben von bereits bekannter landschaftlicher Weite, weiter nach Černá v Pošumaví (dt.: Schwarzbach, 800 Einwohner). Nun beginnt die individuelle, leicht abenteuerliche Suche nach seinem Lieblingsplatz am See. Entweder begibt man sich von Cerna aus Richtung Radslav zum Seeufer, vorbei an verfallenen Bauten, später an Campingplätzen und Schrebergärten direkt am See. Möglichkeiten zum Stopp gibt es viele, die Suche nach den schönsten Strandplätzen setzt etwas Abenteuerlust voraus. Einkehr-Tipp: Beach Club „Windy Point“. Urige, leicht alternative Bar in einer künstlich angelegten Sandbucht mit Segelbooten, Cocktails, Bier & ausgezeichnetem Kaffee.
Oder man fährt von Cerna aus noch nordwestlich über die Brücke Richtung Horni Planá (dt.: Oberplan; von dort kommt übrigens unser langjähriger Service-Gastgeber Karel täglich) um gleich kurz nach Brücken-Ende links auf die einsame, kleine Insel abzubiegen und nur zu zweit die Füße im See baumeln zu lassen. Wie gesagt, bei der Suche nach den schönsten Ufer-Plätzen ist zumindest eine Spur von Wagemut von Vorteil!
Lipno – sympathisches, ruhiges & tschechisches „Bademeisterstrand-Feeling“
Retour geht’s entweder wieder mit der Fähre oder, um eine Runde zu drehen, von Cerna nach Frymburk (dt.: Friedberg) über eine schöne und gut ausgebaute, aber teilweise stärker befahrene Landstraße. Ein Abstecher in den Ort Frymburk, ebenfalls direkt am See, lohnt sich.
Danach weiter südlich nach Lipno, nur mehr 20 Autominuten vom BERGERGUT entfernt.
Lipno (dt.: Lippen) gilt als aufstrebender See-Ort mit zahlreichen touristischen Aktivitäten & Attraktionen, wie div. Wassersportarten, Segel-, Elektro- oder Tretboot fahren, Sommerrodelbahn, Baumkronenweg, Seilgarten, uvm. Oder man genießt einfach – standesgemäß - süßes Eis und das bunte Treiben auf der Uferpromenade.
Von Lipno aus geht´s dann retour nach Friedberg und über die Grenze zurück zum Anfang. Schön war´s, immer wieder gerne! Denn diese reizvolle, tschechische Welt direkt am See, die hautnah vor unserer Hoteltür liegt und viel zu lange „verschlossen“ blieb, ist jede freundschaftliche Erkundung & nachbarschaftliche Entdeckung wert! Vielleicht auch ein bisschen der vielen lieben tschechischen Mitarbeiter wegen…
Weitere lohnende Ausflugs-Tipps in Tschechien, unweit vom BERGERGUT:
Weltkulturerbe Stadt Český Krumlov (dt.: Krumau; 50 Autominuten, auch mit den Vespas oder der Harley gut erreichbar)
Burg Rožmberk an der Moldau (dt.: Rosenberg; ca. 35 Autominuten)
