Aus dem Wasser. Auf den Teller.

Blogbeitrag erstellt am
02.02.2022
Fische lieben es kalt. Wir lieben kalte Fische...
...Der Fischzüchter Armin Schöffen hat sich etwas Großartiges für seine Fischzucht einfallen lassen. Er leitet die Gusen, einen Zufluss der Donau im Mühlviertel, ab und schickt das frische Flusswasser durch seine Fischteiche. Am anderen Ende kommt das Wasser wieder zurück in die Gusen. So haben die Fische frisches Flusswasser, das viel kälter ist als in einer herkömmlichen Fischzucht. Fische lieben es kalt. Und wir lieben solche kalten Fische, denn je kälter ihre Lebensbedingungen, desto besser die Qualität.

Aber natürlich mag das nicht jeder Züchter und nicht jedes Restaurant, weil die Fische so langsamer wachsen und mehr gefüttert werden müssen. Bei uns im Bergergut gibt es nur solche Fische in Top-Qualität. Saibling, Stör, Hecht, Reinanke, Karpfen, ... ja, auch der Karpfen kommt aus eiskalten Gewässern. Auch für ihn gilt, je klarer das Wasser, umso besser der Karpfen. Wir haben ja fast schon verlernt, wie ein richtig guter Karpfen schmecken kann. Hier am Bergergut halten wir die Tradition wahrer Fischkultur hoch. Aus Liebe zur Qualität und aus Liebe zur Welt.

Das Karpfengeheimnis

Karpfen ist ein traditioneller österreichischer Fisch, aber er ist in Verruf geraten. Da wurde in den vergangenen Jahren einfach zu viel in zu schlammigem Wasser auf Masse produziert. Das tut dem Fisch und dem Geschmack nicht gut.

Bei uns gibt es nur Karpfen, so wie er ganz früher war. Wildkarpfen aus klaren Gewässern, eine echte Rarität und Spezialität. Der schmeckt wie der allerbeste Thunfisch, den man am Markt bekommen kann und man kann ihn sogar roh aufschneiden. Das ist ein großartiges Geschmackserlebnis. Da schmeckt der Gaumen Lebendigkeit.

Der Karpfen ist auch deshalb aus der Küche verschwunden, weil er so aufwändig zu zerteilen ist. Man muss lernen, mit diesen Y-Gräten umzugehen. Es gibt eine komplizierte Technik, wie man das Fleisch achtsam aus den Grätenreihen herausschneidet. Das ist wie eine Doktorarbeit. Wir am Bergergut können das selbstverständlich.


Was macht der amerikanische Flusskrebs in unserer Küche?

Bis in den Herbst hinein bekommen wir wunderbare Flusskrebse aus der Traun, einem Zufluss zur Donau. Diese Krebse zu fangen, ist alleine schon ein Akt der Nachhaltigkeit, weil es sich um den amerikanischen Signalkrebs handelt, der den heimischen Edelkrebs verdrängt hat. Er vermehrt sich sehr stark und bedroht die Laichplätze vieler Fische.

Da er hervorragend schmeckt, ist er uns sehr willkommen. Der frische Fang, den wir geliefert bekommen, ist natürlich ganz unsortiert, und so können wir die Tiere nicht im Ganzen servieren. Aber die Sauce, die daraus entsteht, ist wunderbar. Und wir haben damit andere Fischpopulationen in der Traun geschützt.

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